Es war einmal...
... in einem fernen Land ein gar zauberhafter Prinz. Der lebte in einem der wundervollsten Schlösser, die die Welt je gesehen hatte. Und so schön wie das Schloß, so schön war auch der Prinz und weil er auch noch über alle Maßen reich war, hielt er sich einen großen Hofstaat.
Da waren zum Beispiel sein Schatzmeister Pinkepinke, ein schon etwas betagter Finanzminister, und die Hofköchin Schmackofatz, der erschreckend magere Hof-schneider Nadelöhr.
Daneben gab es noch den Hofgärtner Immergrün, der die Aufgabe hatte, die Lieblingsblume des Prinzen, die Rose, zu pflegen. Da waren außerdem der Hoffriseur Schnippschapp und den Hofmaler Kunterbunt.
Sie lebten glücklich in diesem wunderschönen Schloß, gingen ihrer Arbeit nach und waren zufrieden. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, an dem eine arme alte Frau an das Tor anklopfte und um Einlaß bat. Leider aber war der Prinz nicht nur schön und reich, sondern auch sehr hartherzig.
Er wollte das häßliche Weiblein nicht in dem Schloß dulden und schickte es fort. Und das war ein großer Fehler. Die alte Frau war nämlich in Wirklichkeit eine mächtige Hexe, die über die hochnäsige Art des Prinzen so erbost war, daß sie das ganze Schloß mit einem Fluch belegte.
Aus unserem krummen Pinkepinke wurde ein buckliger Geldsack, aus der immer hungrigen Schmackofatz eine dicke Kochmütze, der magere Nadelöhr wurde zum stachligen Nadelkissen, Immergrün sah plötzlich aus wie eine Vase, der eingebildete Maler Kunterbunt war ein schäbiger Pinsel, sein ewiger Konkurrent Schnippschnapp eine Schere geworden. Und unsere Diener hatten allesamt die Form von Messern, Gabeln und Löffeln angenommen.
Beschämt von seiner abstoßendne Gestalt verbarg sich das Biest in seinem Schloß. Nur eines kann ihn retten, das hatte ihm die Hexe verraten: Die liebe eines Mädchen. Doch wer brächte es jemals über sich und liebte ein Biest? Warten wirs ab.